Das Innere der Kirche

Im Inneren Dicht gestellte hölzerne Ausstattung aus dem 19. Jahrhundert.

Beachtenswert das Deckengemälde (12-jähriger Jesus vom Dürckheimer Malermeister Christian Müller 1820/1830).

Bemerkenswert auch der protestantische Kanzelaltar aus dem Jahre 1901 und darüber die barocke Kanzel, die 1753 von Schreinermeister Selig angefertigt wurde.

Im Fußboden, halb vom Podest des Altars verdeckt, befindet sich die Grabplatte einer Pfarrersfrau (gestorben 1710). Deutlich zu erkennen: Totenkopf und Stundenglas.

Geschichte der Kirchengemeinde

Herrenhaus und Römerkelter auf dem Weilberg sind "Ungsteiner" Zeugen aus römischer Zeit. Die Franken gaben den Namen: Ungstein.
Vor 800 ging Ungstein und das nahegelegene Pfeffingen durch Schenkung an das Kloster Weißenburg. Pfeffingen mit seiner Peterskirche war kirchlicher Mittelpunkt für Unstein und Kallstadt.
Die Nicolaikapelle in Ungstein (50 m östlich des späteren Pfarrhauses) wurde Filiale der Pfeffinger Kirche. Später gingen Dorf und Kirche in den Besitz der Pfalzgrafen und Kurfürsten über. Von den Landesherren wurde Mitte des 16. Jahrhunderts die Reformation eingeführt. Obwohl die hier zuständigen Leiniger Grafen lutherisch waren, gehörte Ungstein zunächst zur reformierten Pfarrei von Erpolzheim.
Bereits 1965 finden sich im Kirchenbuch der lutherischen Gemeinde Kallstadt Einträge über Ungstein.
1700 wurde Ungstein zu einer eigenen lutherischen Pfarrei erhoben. Gerhard Heinrich Meles wurde als erster Pfarrer berufen. Die Reformierten und die Katholiken benutzten die Nicolaikapelle und die Lutheraner die Gemeindescheune daneben. Die Pfeffinger St. Peterskirche war inzwischen verfallen.
1707 wurden die Katholiken aufgefordert, das Simultaneum aufzuheben und ihre Altäre zu entfernen. Sie gingen nach Pfeffingen zurück. 1713 - 1716 wurde in Ungstein die Salvatorkirche gebaut.
Bis zur Union 1818 lutherische und dann bis heute protestantische Kirchengemeinde.

Geschichte der Kirche

GRUNDSTEINLEDUNG:30. März 1713

EINWEIHUNG:
21. Dezember 1716 als St. Salvatorkirche

Spätbarocke Kirche mit dreiseitigem Chorschluß mit leicht eingezogenem Fassadenturm.

Alle Ecken sind durch verzahnte Quader betont.

Im Schiff befinden sich Rundfenster, im Westen zusätzlich Ochsenaugen.

Der Glockturm auf quadratischem Grundriß
hat drei Stockwerke mit schmalen Fensterschlitzen und abgerundeten Schallöffnungen.